Nachhaltig shoppen

Kleiderbasare im Kreis Hildesheim sind ein Kraftakt: Dass sie nur im Team gelingen, zeigt das Beispiel Holle

Holle – Es ist die Zeit der Herbstbasare in der Region, am kommenden Sonntag ist Holle dran. Zwei der Organisatorinnen berichten, welcher Aufwand notwendig ist, um den nachhaltigen Verkauf zu ermöglichen.

  • in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung von Andrea Hempen
  • Veröffentlicht am: 23. Sept. 2025 – 17:30 Uhr 
  •  2 Min.

Holle – 10.000 Kleidungsstücke, 1000 Paar Schuhe, tausende Einzelteile wie Spiele und Bücher, 200 Verkäuferinnen und Verkäufer, 90 Helfende – das sind nur einige Zahlen, die einen Kleiderbasartag in der Holler Grundschule beschreiben. Am kommenden Sonntag, 28. September, ist wieder nachhaltiges Einkaufen im Erdgeschoss der Schule angesagt. Die Organisation wechselte vor anderthalb Jahren. Hätten Katja Hilge-Irrgang und Simone Kellermann nicht übernommen, gäbe es die Kleiderbörse nicht mehr. Dass so viel Arbeit in und hinter einem einzigen Basartag steckt, das hätten Kellermann und Hilge-Irrgang selbst nicht gedacht, bevor sie die Organisation übernahmen. Mittlerweile sind Sachbearbeiterin Hilge-Irrgang und Juristin Kellermann allerdings Organisationsprofis. „Wir versuchen, die Abläufe jedes Mal zu verbessern“, sagt Hilge-Irrgang. Und so haben sie beispielsweise die Online-Anmeldung eingeführt.

Insgesamt gibt es ein Helferteam von 90 Personen, 60 davon sind pro Basartag im Einsatz. Viele sind schon lange dabei, andere das erste Mal. Damit keiner durch die Gänge läuft und nicht weiß, was zu tun ist, sind die Abläufe fest strukturiert. Außerdem: „Wer hilft, bekommt eine Verkaufsnummer“, erklärt Hilge-Irrgang. Das sei ein Bonus, denn nur 200 Verkäufer könnten beim Basar gebrauchte Kinderkleidung und Spielsachen anbieten. Außerdem hätten Helfende ein Vorkaufsrecht – bevor andere Kunden kommen, könnten sie schon shoppen.

Viel zu tun

Zu tun gibt es allerhand. Am Sonnabend vor dem Basar liefern Verkäuferinnen und Verkäufer ihre ausgezeichnete Ware in Umzugskartons an. „Wir nehmen jedes Teil in die Hand und schauen, ob es in Ordnung ist“, sagt Hilge-Irrgang. Dann wird sortiert: Babysachen, Dinge für Kleinkinder, größere Kinder, Jungen oder Mädchen. Ist alles geordnet, werden Blusen und Jacken auf Bügel gehängt. „Innerhalb von zwei Stunden drehen wir am Sonnabend die Grundschule auf links“, sagt Hilge-Irrgang. Das heißt: Klassenzimmer werden zu Verkaufszonen, auch die Flure werden genutzt, das komplette große Untergeschoss. Und obwohl es so groß ist, gibt es am Basartag oft kaum ein Durchkommen.

Schule wird zum Verkaufsraum

Von 12.30 bis 14.30 Uhr dauert der Aufbau am Sonnabend, also das Aufstellen der etwa 100 Tische und 20 Kleiderständer, das Verstauen des Mobiliars aus den Klassenräumen unter Treppen und in Nischen, danach werden die Waren verteilt. Am Sonntag von 9.30 bis 12.30 Uhr hat der Basar geöffnet, Schwangere dürfen ab 9 Uhr stöbern. Eine Cafeteria betreibt der Schulelternrat. Gegen 17 Uhr gibt es die Abrechnungen. Die Summen ergeben sich aus den Preisetiketten von jedem verkauften Kleidungsstück. Die einzelnen Posten werden addiert, 15 Prozent wird für den Schulförderverein abgezogen. Die unverkauften Stücke bekommen die Händler in ihren eigenen, beschrifteten Umzugskartons sortiert zurück. Und um das zu gewährleisten, wird es am Ende des Basartages noch einmal anstrengend für die Helfer.

Der Andrang bei den Holler Basaren ist immer groß.

Doch laut Hilge-Irrgang und Kellermann stehen der Spaß am gemeinschaftlichen Kraftakt und der Erlös für den Schulförderverein im Vordergrund. Der Förderverein kann so Klassenfahrten für Kinder aus sozial schwachen Familien unterstützen oder dabei helfen, ein Grünes Klassenzimmer zu bauen. Weitere Infos unter www.basar-in-Holle.de.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen